Der Harz, Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge, ist ein wahres Paradies für Wanderer jeden Alters und jeder Erfahrungsstufe. Mit seinen mystischen Wäldern, rauschenden Wasserfällen, malerischen Stauseen und natürlich dem legendären Brocken bietet er eine Vielfalt an Landschaften, die in Deutschland ihresgleichen sucht. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die schönsten Wanderrouten vor, die dieses einzigartige Naturerlebnis zu bieten hat.
Der Harz: Mehr als nur der Brocken
Wenn man an den Harz denkt, kommt vielen sofort der Brocken in den Sinn – mit 1.141 Metern der höchste Berg Norddeutschlands. Doch das Mittelgebirge an der Grenze zwischen Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hat weit mehr zu bieten. Auf einer Fläche von rund 2.226 Quadratkilometern erstreckt sich eine abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft mit dichten Wäldern, klaren Bächen, imposanten Felsen und historischen Städten.
Der Nationalpark Harz schützt dabei einen großen Teil dieser einzigartigen Natur und sorgt für ein unvergessliches Wandererlebnis auf gut ausgebauten und markierten Wegen.
Die besten Wanderrouten im Harz
1. Der Harzer Hexenstieg
Der Harzer Hexenstieg ist ein 100 Kilometer langer Fernwanderweg, der den Harz von Ost nach West durchquert. Er führt von Thale bis nach Osterode und ist in mehrere Etappen unterteilt. Der Name spielt auf die Hexensagen des Harzes an, insbesondere auf die Walpurgisnacht am Brocken.
Schwierigkeitsgrad: Mittel bis anspruchsvoll
Länge: 100 km (in 4-6 Tagesetappen)
Highlights: Teufelsmauer, Brocken, Torfhaus, Oberharzer Wasserwirtschaft (UNESCO-Welterbe)
Tipp: Wandern Sie nicht den gesamten Weg auf einmal, sondern wählen Sie einzelne Etappen aus, je nach Ihren Interessen und Ihrer Kondition. Besonders empfehlenswert ist die Etappe von Thale über den Hexentanzplatz zum Treseburg.
2. Brocken-Besteigung über den Goetheweg
Die klassische und zugleich landschaftlich reizvollste Route zum Gipfel des Brockens führt über den Goetheweg. Der Weg beginnt in Torfhaus, einem bekannten Ausgangspunkt für Wanderungen im Harz, und schlängelt sich durch das Hochmoor des Nationalparks bis zum Gipfel.
Schwierigkeitsgrad: Leicht bis mittel
Länge: 8,5 km (einfache Strecke, ca. 2,5-3 Stunden Aufstieg)
Highlights: Torfhausmoor, Brockenfeld, Brockengipfel mit Aussichtsplattform
Tipp: Starten Sie früh am Morgen, um dem größten Besucherandrang zu entgehen. Bei klarer Sicht reicht der Blick vom Brockengipfel bis weit in die norddeutsche Tiefebene. Für den Rückweg können Sie entweder denselben Weg nehmen oder mit der historischen Brockenbahn talwärts fahren.
3. Die Teufelsmauer bei Thale
Die Teufelsmauer ist eine markante, bis zu 20 Meter hohe Felsformation am nördlichen Harzrand. Der Wanderweg entlang dieser geologischen Besonderheit bietet spektakuläre Ausblicke und führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft.
Schwierigkeitsgrad: Leicht bis mittel
Länge: 6 km (Rundweg, ca. 2 Stunden)
Highlights: Teufelsmauer, Aussichtspunkte, Heidelandschaft
Tipp: Kombinieren Sie die Wanderung mit einem Besuch des Hexentanzplatzes und der Rosstrappe bei Thale, zwei sagenumwobene Aussichtspunkte mit fantastischem Blick ins Bodetal.
4. Das wildromantische Bodetal
Das Bodetal zwischen Thale und Treseburg gehört zu den spektakulärsten Schluchten Deutschlands. Der wildromantische Talabschnitt ist von steilen Felswänden gesäumt und die Bode stürzt hier in zahlreichen Stromschnellen und kleinen Wasserfällen zu Tal.
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Länge: 10 km (einfache Strecke, ca. 3 Stunden)
Highlights: Bodekessel, Teufelsbrücke, Jungfernbrücke, Roßtrappe
Tipp: Für eine Rundtour können Sie von Treseburg über den Höhenweg zurück nach Thale wandern. Unterwegs lohnt ein Abstecher zur Wendefurther Talsperre.
5. Der Liebesbankweg bei Hahnenklee
Der Liebesbankweg ist ein besonders charmanter Themenwanderweg im westlichen Harz. Auf 7 Kilometern lädt er zu einer romantischen Wanderung ein, bei der 25 kunstvoll gestaltete Bänke zum Verweilen und Genießen der Landschaft einladen.
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Länge: 7 km (Rundweg, ca. 2 Stunden)
Highlights: Thematische Ruhebänke, Aussichtspunkte, Walderlebnispfad
Tipp: Ideal für Familien und für einen entspannten Wandertag. Nach der Tour lohnt sich ein Besuch der beeindruckenden Gustav-Adolf-Stabkirche in Hahnenklee.
Die beste Wanderzeit im Harz
Der Harz ist grundsätzlich das ganze Jahr über ein attraktives Wanderziel, wobei jede Jahreszeit ihren eigenen Reiz hat:
- Frühling (April bis Juni): Die Natur erwacht, Bäche führen viel Wasser, und die ersten Frühlingsblumen erscheinen. Perfekt für Naturliebhaber und Fotografen.
- Sommer (Juli bis September): Angenehme Temperaturen, auch in höheren Lagen, machen diese Zeit ideal für ausgedehnte Wanderungen. In den Ferienzeiten sollte man jedoch mit mehr Besuchern rechnen.
- Herbst (Oktober bis November): Die Wälder erstrahlen in bunten Farben, und die Sicht ist oft besonders klar. Eine der schönsten Zeiten für Wanderungen im Harz.
- Winter (Dezember bis März): Bei Schnee verwandelt sich der Harz in eine Wintermärchenlandschaft. Viele Wanderwege sind dann auch für Schneeschuhwanderungen geeignet, und der verschneite Brocken bietet ein einzigartiges Erlebnis.
Praktische Tipps für Ihre Harz-Wanderung
Ausrüstung
Auch wenn die Wanderungen im Harz meist nicht sehr anspruchsvoll sind, sollten Sie auf eine angemessene Ausrüstung achten:
- Festes Schuhwerk (Wanderschuhe mit Profil)
- Wetterfeste Kleidung (auch im Sommer kann es auf dem Brocken kühl und windig sein)
- Rucksack mit ausreichend Wasser und Proviant
- Sonnenschutz (Hut, Sonnenbrille, Sonnencreme)
- Wanderkarte oder GPS-Gerät/Smartphone mit entsprechender App
- Erste-Hilfe-Set
Unterkünfte
Der Harz bietet eine große Auswahl an Unterkünften, von gemütlichen Ferienwohnungen über Pensionen bis hin zu komfortablen Hotels. Beliebte Ausgangspunkte für Wanderungen sind:
- Wernigerode: Die bunte Stadt am Harz mit ihrem märchenhaften Schloss
- Thale: Ideal für Erkundungen der Teufelsmauer und des Bodetals
- Bad Harzburg: Perfekter Startpunkt für Wanderungen zum Brocken
- Braunlage: Zentral gelegen und idealer Ausgangspunkt für vielfältige Touren
- St. Andreasberg: Charmantes Bergstädtchen mit vielen Wandermöglichkeiten
Anreise
Der Harz ist gut mit dem Auto zu erreichen und liegt etwa in der Mitte zwischen Hannover, Magdeburg und Göttingen. Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Mittelgebirge gut erschlossen. Züge fahren bis nach Wernigerode, Bad Harzburg oder Quedlinburg, von wo aus Busse in die verschiedenen Ortschaften verkehren. Im Harz selbst gibt es zudem ein gut ausgebautes Netz aus historischen Schmalspurbahnen.
Fazit: Ein Wandererlebnis für jeden Geschmack
Der Harz bietet mit seiner vielfältigen Landschaft für jeden Wanderer das passende Erlebnis – ob Sie einen gemütlichen Spaziergang mit der Familie unternehmen, eine anspruchsvolle Tagestour planen oder mehrere Tage auf einem Fernwanderweg unterwegs sein möchten. Die Kombination aus beeindruckender Natur, kulturellen Sehenswürdigkeiten und regionaler Gastfreundschaft macht das Mittelgebirge zu einem rundum perfekten Wanderziel.
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